Sicher ist sicher : News und Trends von der Security Essen 2022
Mit der Security Essen fand Ende September die seit mehr als 40 Jahren bestehende deutsche Leitmesse der zivilen Sicherheit statt. Auf einer Ausstellungsfläche von 40.000 Quadratmetern fanden sich 400 Aussteller aus 36 Nationen ein, darunter Branchengrößen wie Honeywell, Salto, Telenot, dormakaba, Abus und viele mehr. Die Produktpalette reichte von interaktiven Funkalarmsystemen im Hunde-Design über Sicherheitsroboter und IT-Security-Lösungen bis hin zum Pfefferspray mit Alarmfunktion.
Eine zentrale Rolle auf der Messe spielten Zutrittskontrollsysteme. Smartphone und Tablet als Endgerät sind auch hier immer häufiger anzutreffen. Viele Hersteller setzen auf Apps, mit deren Hilfe sich Anwendungen, Geräte und Prozesse aus der Ferne steuern, überwachen und parametrieren lassen. Im Bereich der Zutrittskontrolle kommt die Option zur Nutzung als elektronischer Schlüssel hinzu.
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Für den Bereich der elektronischen Sicherheit zieht Jürgen Leimer, Vorstand der Fachgruppe Elektronik im VSÖ (Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs) und Leiter des Standardgeschäfts bei PKE Electronics, ein positives Fazit. Nachdem der Markt im Corona-Jahr 2020 stagniert war (minus 0,5 Prozent), konnte 2021 ein Gesamtumsatz von 7,6 Prozent auf 498 Millionen Euro erzielt werden. „Zur Aufwärtsentwicklung beigetragen hat, dass viele Projekte, vor allem im gewerblichen Bereich, die 2020 aufgeschoben worden waren, im vergangenen Jahr umgesetzt wurden. Die Umsätze im privaten Sektor sind nicht markant gestiegen, obwohl es augenscheinlich ein anhaltendes großes Interesse seitens der Privathaushalte an entsprechenden Sicherheitslösungen gibt.“
Neben der Videoüberwachung gehörten elektronische Zutrittsanlagen mit plus 10,8 Prozent zu den Gewinnern des vergangenen Jahres – auch wenn diese im privaten Sektor weiterhin nur marginal nachgefragt sein mögen. Leimer: „Jedoch haben viele Unternehmen auf diese Systeme zur räumlichen und/oder zeitlichen Begrenzung des Zugangs gesetzt, nicht nur bei einer Neuerrichtung, sondern vielmehr auch bei der Sanierung von gewerblichen Objekten.“
Brandschutz und Fluchtweglenkung
Produktneuheiten und Services im Bereich Brandschutz, Löschtechnik und Notbeleuchtung stellte die Labor Strauss Gruppe (LST) in Essen vor. Ein Schwerpunkt lag auf der modularen Brandmelderzentrale BC600 mit der Möglichkeit zur Vernetzung von bis zu 127 Teilzentralen sowie auf der kompakten Brandmelderzentrale BC08, die für den Schutz kleiner Objekte bestens geeignet ist.
Wie die Brandmelderzentralen können sämtliche LST-Löschsteuerzentralen in die App REACT eingebunden werden. Diese ermöglicht Betreibern den mobilen Fernzugriff. „Die Integration der App ist mittlerweile vom Kindergarten bis zum Energieversorger fixer Bestandteil geworden“, so Produktmanager Andreas Schumacher.
Die Produkte für Not- und Sicherheitsbeleuchtung wurden erstmals auf der Security vorgestellt. „Ob aktive, dynamische oder adaptive Fluchtweglenkung – die unkomplizierte Integration in die Brandmeldeanlage sowie zeit- und kostenschonende Synergien durch gekoppelte Errichtungs-, Service- und Wartungsleistungen bieten Errichtern und Betreibern enorme Vorteile“, erklärt LST-Produktmanager Christian Taferner. Je nach Anwendung können die TÜV-geprüften Beleuchtungssysteme mit hochwertigen LED-Leuchten in Einzelbatterie- oder Gruppen- bzw. Zentralbatterieanlagen zusammengefasst und bei Bedarf über Funk überwacht werden.
Die günstige Alternative bei der Zutrittskontrolle
Zuwachs erhielt die Secure-Familie von Siedle: Siedle Secure Extension erweitert die Systemzentrale Secure Controller und bietet zusätzliche Schaltkontakte für Türsteuerung und Funktionen. Damit wird der Auf- und Ausbau eines Zutrittskontrollsystems einfacher, flexibler – und vor allem deutlich günstiger. Jeder Controller lässt sich um bis zu zwei Extensions für Türsteuerungen oder um bis zu vier Extensions für Schaltfunktionen erweitern. Im Vergleich zum Secure Controller beträgt der Preis der Secure Extension nur rund ein Drittel. So wird etwa ein Zutrittskontrollsystem mit zwölf Türen um mehr als 40 Prozent günstiger.
Mit jeder Secure Extension lassen sich zusätzlich vier Türen steuern oder andere Funktionen auslösen, wie die Aktivierung von Beleuchtung, die Ansteuerung eines Aufzugs oder die analoge Freigabe einzelner Etagenzugänge. Die Erweiterung erschließt vor allem in Mehrfamilienhäusern, Gewerbebauten und Mischgebäuden unzählige Möglichkeiten, Zutrittskontrolle individuell auf gewünschte Funktionen und die Zahl der angebundenen Eingänge anzupassen.
Für den Einbau im Schaltschrank benötigt Secure Extension als Reiheneinbaugerät sechs Teilungseinheiten und Standardkabel. Die Spannungsversorgung kann über den Secure Controller erfolgen. Die Inbetriebnahme im Plug&Play-Modus ist denkbar einfach: Sobald das Gerät mittels Software im System zugeordnet ist, kann es eingesetzt werden.