Sonepar-Geschäftsführer Uwe Klingsbigl im Interview : Der beste Sonepar-Partnertreff aller Zeiten
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Elektropraxis@Punktum: Der diesjährige Partnertreff ist die erste Sonepar-Messe seit der Pandemie, die ohne Corona-Beschränkungen stattfinden kann. Inwiefern macht sich das bemerkbar?
Uwe Klingsbigl: Die Stimmung ist ausgezeichnet, ebenso wie die Frequenz. Zu unserer Abendveranstaltung nach dem ersten Messetag konnten wir mehr als 1.600 Gäste begrüßen. Neben dem Wegfall von Beschränkungen – in Wien hatten wir zuletzt noch die 2G-Regel – liegt dies auch am Standort Salzburg mit seiner zentralen Lage innerhalb Österreichs und dem wirtschaftlich starken Umfeld. Was für die Besucher*innen gilt, trifft auch auf die Aussteller zu: 120 Partner stellen hier ihre Produkte, Dienstleistungen und Innovationen vor. Obwohl wir unsere eigenen Stände wie die Bereiche „Markt“ und „Power-Highlights“ in der Fläche und die Gänge in der Breite reduziert haben, mussten wir sogar einigen Interessenten absagen. Der Sonepar-Partnertreff 2022 ist damit in jeder Hinsicht eine Rekordveranstaltung!
Rekordverdächtig dürfte sich für Sonepar auch das Jahr entwickelt haben …
Klingsbigl: Wir wachsen zweistellig und werden heuer voraussichtlich 100 Mio. Euro mehr Umsatz machen als im Jahr davor. Überproportional fällt das Wachstum in den Bereichen erneuerbare Energien und Elektromobilität aus. Die Energiewende erfordert eine zunehmende Verdichtung der Netze. Leitungen werden verstärkt, der Kupferanteil wird höher. Dadurch legen wir auch bei Kabeltragsystemen und Kabeln stark zu. Bei Schaltgeräten sind wir zweistellig im Plus. Und das 2023 anstehende Verbot der Leuchtstofflampe führt schon jetzt zu Vorzieheffekten und steigenden Stückzahlen im Lichtbereich.
Wir wachsen zweistellig und werden heuer voraussichtlich 100 Mio. Euro mehr Umsatz machen als im Jahr davor.
Flaschenhals im PV-Geschäft
Weniger erfreulich sind die Marktentwicklungen bei Konsumgütern …
Klingsbigl: Dieser Befund ist zu relativieren. Gerade die Hausgeräte verzeichneten in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom. Was wir hier zurzeit sehen, ist eine Angleichung an eine normale Trendkurve, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen – kein Grund zur Besorgnis also.
Was können Sie Elektrotechniker*innen und Solarteur*innen im Bereich erneuerbarer Energien bieten?
Klingsbigl: Wir haben hier mittlerweile ein ganzes Netzwerk an Lieferanten gebildet. Dazu zählen vier Wechselrichter-Anbieter und die großen Modulhersteller sowie natürlich Lieferanten im Bereich der Elektromobilität. Umsatzmäßig sind wir der größte Photovoltaik-Großhändler in Österreich. Bei unserem österreichischen Lieferanten Fronius zählen wir weltweit zu den Top 3. Wir beschäftigen uns auch mit Batteriespeichern und können Know-how dazu anbieten, etwa was Dimensionierung und Auslegung der Anlagen angeht. Der Flaschenhals im Photovoltaik-Geschäft ist die zögerliche Netzzulassung. Wir hoffen, dass zusätzliche Hersteller hierzulande möglichst zeitnah eine Netzzulassung erhalten. Viele arbeiten an diesem Thema, aber Vorhersagen traue ich mich nicht zu machen.
Marktentwicklungen sind das eine, der brancheninterne Wettbewerb ist das andere. Warum nutzen Kund*innen die Großhandelsleistungen von Sonepar?
Klingsbigl: Die Logistik wird immer komplexer. Hier können wir unsere volle Stärke ausspielen. Einerseits wird das Zeitfenster für die Belieferung der Baustellen kürzer, andererseits erfüllen wir eine Pufferfunktion in Zeiten von Liefer- und Produktionsengpässen. Als Vollsortimenter können wir die benötigten Produkte zudem bei der Anlieferung nach Bedarf bündeln.
>> Lesen Sie hier: Oesterreichs Energie meldet Ansturm auf Photovoltaik
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Webshop auf Amazon-Niveau
Welche eigenen Dienstleistungen zeigen Sie hier auf der Messe?
Klingsbigl: Wir haben mehrere Stände zu verschiedenen Themenbereichen gestaltet. Im Logistikbereich stellen wir beispielsweise unserem Leistungsumfang von Soko 24/7 bis zu Just-in-Time-Lieferungen und Kanban-Systemen vor – auch Sonepar Plus+ genannt. Im Lichtstudio widmen wir uns dem Ende der konventionellen Leuchtstoffröhre und dem notwendigen Umstieg auf LED. Auch eine Smarthome-Demo inklusive Präsentation der Möglichkeiten von KNX und Bus-Systemen findet sich an einem eigenen Stand. Natürlich stellen wir unseren E-Helfer vor, der unter anderem um ein Kabelberechnungsprogramm erweitert wurde, unsere Partnerschaft mit modocu im Bereich der Mobilen Baustellendokumentation sowie weitere innovative Software-Lösungen.
Große Neuigkeiten wird’s in fernerer Zukunft beim Webshop geben. Wann ist es so weit?
Klingsbigl: In den nächsten drei bis fünf Jahren wird Sonepar international auf eine gemeinsame Plattform wechseln. Dieser weltweite Sonepar-Webshop wird einzigartig im Hinblick auf Nutzerführung, Suchmaschinen-Optimierung und anderes mehr. Das wird ein Shop auf Amazon-Niveau!
Zu den Attraktionen des Partnertreffs zählt ein Truck, in dem mit Hilfe von VR-Brillen virtuell durch die Sonepar-Läger geführt wird. Wie sieht denn der Status-quo der Standorte aus?
Klingsbigl: Mit dieser ergänzenden Virtual-Reality-Schau wollen wir unseren hohen Automatisierungsgrad demonstrieren. Der 2018 eröffnete Standort Sattledt 1 ist bereits teilautomatisiert und im Vollbetrieb. Mit Sattledt 2 wurde in 2022 um 5.500 Quadratmeter erweitert und dieses Investment hat den Teilbetrieb bereits aufgenommen Vollbetrieb werden wir hier bis Mitte 2023 inklusive Vollautomatisierung erreichen. Zusätzlich haben wir eine Liegenschaft mit einer Grundfläche von 12.500 Quadratmetern erworben, die bis Ende des zweiten Quartals 2023 befestigt wird und wo wir Kabel, Photovoltaik- und Montageprodukte lagern werden. Der neue Standort Graz ist in Bau und wird bis Mitte des kommenden Jahres bezogen. In Lienz befinden wir uns gegenwärtig inmitten der Stadt, hier sind wir auf Suche. Der Standort Innsbruck wird noch bis ins nächste Jahr erneuert.
Wird es einen Partnertreff im Frühjahr geben? Und wie steht Sonepar in diesem Zusammenhang zur Neuauflage der Power-Days, die von 8. bis 10. März im Messezentrum Salzburg geplant ist?
Klingsbigl: Bislang fand der Partnertreff alternierend im Frühjahr und im Herbst statt. Ab 2023 stellen wir generell auf den Herbsttermin um. Im kommenden Jahr findet unsere Veranstaltung in Graz statt, 2024 in Wien. Hinsichtlich der Power-Days sind aus unserer Sicht noch neue Ideen zu finden. Wir können nachvollziehen, dass es eine Plattform für die Staatsmeisterschaften der Lehrlinge benötigt. Ob das Format Power-Days hier noch zeitgemäß ist, bezweifeln wir …
>> Lesen Sie hier: Power-Days setzen 2023 aus