Canisianium Innsbruck : Denkmalschutz und Brandschutz im Einklang

Canisianum Innsbrucke

Das Tiroler Collegium Canisianium

- © Simon Legner /Wikimedia

Das in den Jahren 1910 und 1911 als Theologenkonvikt errichtete Collegium Canisianium zählt zu den Tiroler Kulturdenkmälern. Es dient vorwiegend der postgraduierten akademischen Spezialisierung und Fortbildung von Priestern und Studierenden und beherbergt ein Studentenheim. Im Jahr 2020 wurde die Generalsanierung beschlossen und ging im Jahr 2021 in die Umsetzung.

Die Integration moderner baulicher Strukturen in ein historisches Gebäude mit denkmalgeschützter Bausubstanz stellt eine Herausforderung dar, insbesondere der Vollschutz des gesamten Bauwerk mittels moderner Notbeleuchtung und Brandschutzanlage.

Die Innsbrucker Niederlassung von Labor Strauss (LST) gewann die Ausschreibung unter der Projektleitung von Daniel Burger und hat das Projekt 2022 innerhalb von neun Monaten umgesetzt. Neben der kurzen Zeitspanne für den Einbau waren auch die Anforderungen an den Denkmalschutz hoch. LST hat sich dabei für eine Kombination aus konventioneller Kabelverlegung und Funklösung entschieden.

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Im gewerksübergreifenden Ansatz liegt eine unserer Stärken. Wir übernehmen in der Planungs- und Ausführungsphase die Federführung für die gesamte Brandmelde- und Brandfallsteueranlage bis hin zur Abnahme durch eine zertifizierte Prüfstelle.
Daniel Burger, Projektleiter LST

Gewerksübergreifender Ansatz

LST gewann die Ausschreibung als Bestbieter im Frühjahr 2021. Das Familienunternehmen brachte es sich darüber hinaus auch aktiv in die Konzeption, Planung und Koordination des komplexen Projekts ein, bei dem unterschiedliche Gewerke zusammenzuführen waren. „Im gewerksübergreifenden Ansatz liegt eine unserer Stärken. Wir übernehmen in der Planungs- und Ausführungsphase die Federführung für die gesamte Brandmelde- und Brandfallsteueranlage bis hin zur Abnahme durch eine zertifizierte Prüfstelle“, so Projektleiter Daniel Burger von LST Innsbruck.

>> Lesen Sie hier ein Interview mit LST-Geschäftsführer Stefan Friedl und Produktmanager Christian Taferner

Da eine unproblematische Handhabung speziell bei der Instandhaltung und Wartung der Anlagen für das Canisianium besonders wichtig war, wurde mit dem Elektrounternehmen Steinlechner kooperiert – dieses baute die Notbeleuchtung von LST ein. „Wir haben mit den Elektrikern Hand in Hand gearbeitet – somit konnte ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden“, freut sich Burger. Für den sicheren Betrieb führe man regelmäßige Wartungen der Anlagen durch.

Diese Produkte kamen zur Anwendung

Insgesamt wurden in dem im neoromanischen Stil errichteten Gebäude 1.000 Brandmelder und 300 Lichtpunkte zur Notbeleuchtung verbaut. Zwei Brandmelderzentralen sind miteinander vernetzt und es gibt jeweils zwei Feuerwehr-Angriffspunkte, welche über zwei Kriterien mit der Feuerwehr verbunden sind und bidirektional mit den Brandmeldern funktionieren. Fünf vernetzte Notlichtzentralen sorgen für gesicherte Räumung im Brandfall, zusätzlich wurde ein Fernzugriff über die REACT-App realisiert. Burger: „Der klare Vorteil ist, dass alle Schutzmaßnahmen ein einziges System sind und somit problemlos miteinander kommunizieren können.“

Remote Access für Übersicht

„Damit wir – ganz gleich ob wir gerade vor Ort sind oder nicht – immer über eine Störung oder einen Brand informiert sind und sofort reagieren können, haben wir zusätzlich die REACT-App empfohlen“ erzählt der Projektleiter. Das Besondere daran: Mit dem „REmote ACcess Tool“ REACT entfällt der Gang oder die Anfahrt zur Brandmelderzentrale.

Stattdessen zeigt die App alle wichtigen Informationen am Smartphone an, beispielsweise welcher Brandmelder in welcher Halle ausgelöst wurde. Wenn es tatsächlich brennt, ermöglicht REACT, wertvolle Minuten einzusparen, da in Echtzeit relevante Informationen – etwa über örtliche Gegebenheiten, Zugänge oder Explosionsgefahren – ausgetauscht werden können. Das wiederum hilft den Einsatzkräften, sich auf den Einsatz vorzubereiten.

Derjenige, der eine Anlage installiert, sollte diese auch warten – er kennt sich einfach am besten damit aus.
Daniel Burger, Projektleiter LST

Erfahrung mit historischen Gebäuden

Ein Mehrwert für Kund*innen bei der Zusammenarbeit mit LST sei, dass sowohl bei der Planung, beim Einbau, als auch bei der Wartung nur eine Firma zuständig ist, erklärt Burger. Die Wartung der Anlage, die jährlich erforderlich ist, wird ebenfalls von LST durchgeführt. „Derjenige, der eine Anlage installiert, sollte diese auch warten – er kennt sich einfach am besten damit aus“ betont der Projektleiter.

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Das Canisianium ist nicht das erste historische Gebäude, bei dem LST für den Brandschutz verantwortlich zeichnet. Bereits seit 30 Jahren betreut LST verschiedene Baudenkmäler und kennt die Herausforderungen des Brandschutzes in historischen Gebäuden aus erster Hand. Unter den Referenzen von LST finden sich etwa das Wiener Rathaus sowie das Naturhistorische Museum Wien, das Benediktinerstift Admont in der Steiermark, das Museo del Prado in Madrid oder das Parlament in Budapest.