Lichtsanierung für Kulturstätte : Kunsthaus Bregenz erstrahlt in neuem Licht
Das Kunsthaus Bregenz wurde 1997 nach dem Entwurf von Peter Zumthor erbaut. Der Schweizer Architekt inszenierte das Gebude als von innen leuchtenden Kubus. Dreifach gebrochenes Tageslicht erhellt die Ausstellungsflächen, je nach Wetter und Tageszeit von einer Lichtsteuerung mit Kunstlicht ergänzt.
Damit das Wechselspiel zwischen Licht und Raum eine zeitgemäße Lichtqualität erhält, ist die Beleuchtung zum ersten Mal seit 25 Jahren umfassend erneuert worden: Allein in den drei Obergeschossen des KUB hat Zumtobel – bereits bei der Erstausstattung in den 1990er Jahren für die Beleuchtung zuständig – gemeinsam mit dem Team der KUB-Haustechnik 660 Lampen gegen State-of-the-Art-LED-Leuchten ausgetauscht. Während die Lampen bisher mit jeweils zwei 36 Watt Leuchtstoffröhren bestückt werden mussten, genügt nun ein einzelnes
LED-Leuchtmittel pro Lampe, das mit 26 Watt nur noch 36 Prozent der bisherigen Energie benötigt.
Dabei kommen sparsame, speziell von Zumtobel konstruierte LED-Sonderleuchten zum Einsatz, die in die bestehende Infrastruktur eingesetzt werden können. In Kombination mit der tageslichtabhängigen Steuerung soll es dem Kunsthaus Bregenz künftig gelingen, mehr als 50 Prozent des bisherigen Stromverbrauchs im Beleuchtungssystem einzusparen.
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Das KUB möchte nicht nur ein Haus für die Kunst sein, sondern auch für die Menschen, die diesen Kunstwerken begegnen.Markus Unterkircher, Technischer Leiter der Vorarlberger Kulturhäuser
Zwischendecke erforderte spezielle Konstruktion
Eine der Herausforderungen beim Leuchtenaustausch stellte die besondere Deckenkonstruktion des KUB dar: Um die Leuchten in der Zwischendecke überhaupt zugänglich zu machen, entwickelten die Vorarlberger Kulturhäuser und das Team der KUB-Haustechnik eine spezielle Konstruktion, welche die Decke aus Glasplatten begehbar und die Bestandsleuchten demontierbar machte.
Da das KUB innen und außen denkmalgeschützt ist, wurden die Sanierungsmaßnahmen durch das Bundesdenkmalamt genehmigt. Zudem fand die Umrüstung im laufenden Betrieb statt. Im sechs Wochen umfassenden Umrüstungszeitraum zwischen Mitte Februar und Ende März 2023 hatten interessierte Besucher*innen die Möglichkeit, bei einer geführten Tour hinter die Kulissen des Kulturbaus zu blicken.
„Das KUB möchte nicht nur ein Haus für die Kunst sein, sondern auch für die Menschen, die diesen Kunstwerken begegnen“, erklärt Markus Unterkircher, Technischer Leiter der Vorarlberger Kulturhäuser, der persönlich die besonderen Einblicke in die bauliche und lichttechnische Konstruktion vermittelte. „Die Wirkung von Kunst entsteht im Zusammenspiel aus Licht, Farbe und Raum: Das konnten Besucher*innen bei einer Führung hinter die Kulissen nachvollziehen.“
Die Leuchten wurden so konstruiert, dass sie an den bestehenden Montagepunkten installiert werden können, ohne die Infrastruktur aufwendig anzupassen.Manuel Staudinger, Projektverantwortlicher bei Zumtobel
LEDs für denkmalgeschützte Sonderleuchten
Die Lichtsanierung selbst stand unter der Prämisse "minimalistisch, aber mit höchstem Qualitätsanspruch“. Für die Hinterleuchtung der Glasdecke in den Ausstellungsräumen der Geschosse eins bis drei konstruierten die Lichtexpert*innen von Zumtobel 660 LED-Sonderleuchten eigens für die Zwecke des KUB.
Mit 6.500 Kelvin als Standard-Lichtfarbe bei einer Farbwiedergabe von CRI > 90 erhalten die Räume eine tageslichtähnliche, gleichmäßige Ausleuchtung, um den Unterschied zwischen Tages- und Kunstlicht bestmöglich zu minimieren und die Kunstobjekte farbecht im Raum zu präsentieren.
Um die denkmalgeschützten Haubenleuchten im Erdgeschoss technisch und in punkto Energieeffizienz auf einen aktuellen Stand zu bringen, konstruierte Zumtobel einen LED- Sonderlichteinsatz mit tunableWhite-Technologie. „Dank unseres hauseigenen Zumtobel Lichtlabors ermöglichen wir das LED-Upgrade auch für denkmalgeschützte Sonderleuchten, die keinem Standard entsprechen", informiert Manuel Staudinger, Projektverantwortlicher bei Zumtobel. Das Erscheinungsbild der markanten Leuchten bleibt damit unverändert, die Lichtqualität steigt: Ein innerer und ein äußerer Lichtkreis können nun über eine zentrale Steuerung separat angesprochen und in ihrer Farbtemperatur individuell verändert werden.
„Die neue Lichtlösung ist besonders nachhaltig“, ergänzt Staudinger. „Die Leuchten wurden so konstruiert, dass sie an den bestehenden Montagepunkten installiert werden können, ohne die Infrastruktur aufwendig anzupassen. Durch effiziente LED-Boards mit bester Lichtqualität konnte außerdem eine große Menge an Energie eingespart werden."
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Besondere Orte brauchen besondere Lichtlösungen
Mit den speziell für die Bedürfnisse des KUB entwickelten LED-Einsätzen zeigt Zumtobel, dass eine Lichtsanierung auch für denkmalgeschützte Lichtsysteme gut zu bewältigen ist. Das KUB profitiert durch die neue Lichtlösung von einer besseren Farbwiedergabe, LED-Licht ohne UV-Strahlung und geringeren Energiekosten.
Für Akzentbeleuchtung im Erdgeschoss sorgen zudem ARCOS III zoomfocus mit tunableWhite-Technologie in Größe L. Sie ersetzen die bestehenden Strahler. Wie ein Kameraobjektiv ist ARCOS III zoomfocus auf die jeweiligen Exponate fokussierbar und taucht diese in gleichmäßiges Licht. Mit hohen Beleuchtungsstärken überwindet der Strahler auch große Distanzen im Raum. Nicht zuletzt hat Zumtobel auch die Fassadenhinterleuchtung mit leistungsstarken Scheinwerfern aktualisiert.