Energiemanagement für Photovoltaik bei Phoenix Contact : Wie ein Phoenix aus der Sonne

Das Projekt-Team: Hermann Reisenbauer, Reisenbauer Solutions, David Bonstingl, B&B Elektro- und Steuerungstechnik, Martin Höbarth und Gernot Zerza, beide Phoenix Contact, sowie Burkhard Neuper, Neuper Solar (v.l.n.r.)

Das Projekt-Team: Hermann Reisenbauer, Reisenbauer Solutions, David Bonstingl, B&B Elektro- und Steuerungstechnik, Martin Höbarth und Gernot Zerza, beide Phoenix Contact, sowie Burkhard Neuper, Neuper Solar (v.l.n.r.)

- © Phoenix Contact

Gernot Zerza, Business Development Manger Photovoltaik bei Phoenix Contact: „Mit unserer hauseigenen PV-Anlage wollten zeigen, wie man aus Sonnenlicht optimal elektrische Energie auf Basis unterschiedlicher Konzepte erzeugt und sie effizient einsetzt.“

Damit diese dem Anspruch als Demonstrationsanlage gerecht wird, hat man sich kompetente Partner an Bord geholt. „Für die PV-Module des taiwanesischen Herstellers Winaico haben wir die gesamte Architektur des Bürogebäudes genutzt“, erklärt Burkhard Neuper, Geschäftsführer von Solar Neuper und verantwortlich für Projektentwicklung und Baukoordination. Gesamtleistung: 82 Kilowatt peak. Die Wechselrichter stammen von Fronius, SMA und Huawei. „Hervorzuheben ist der speicherfähige Fronius-Hybridwechselrichter, der mit einem BYD-Speicher kombiniert wurde.“

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Unsere Systeme können unabhängig vom Hersteller mit den Wechselrichtern interagieren, sie steuern, regeln und Daten auswerten.
Martin Höbarth, Phoenix Contact

Demonstrationsanlage für PV-Produkte

Wie funktionieren Steuerung, Regelung und Umschaltung eines Stromverbrauchersystems in einem Notstromfall? Ziel war es, dies und mehr anhand der Anlage anschaulich zu machen. Innovative Produkte rund um die photovoltaische Stromerzeugung hat Phoenix Contact in seinem Portfolio – viele davon sind im Technikraum in Betrieb zu sehen.

„Unsere Systeme können unabhängig vom Hersteller mit den Wechselrichtern interagieren, sie steuern, regeln und Daten auswerten“, so Martin Höbarth, Geschäftsbereichsleiter Automatisierungstechnik bei Phoenix Contact. „Auf einer intuitiven Benutzeroberfläche werden Werte und Energieflüsse visualisiert. Systeme und Anwendungen wie Spot- und Regelenergiemarkt, Lastspitzenreduktion oder Speichermanagement werden angebunden.“ Eine PLCnext-Steuerung übernimmt die Kommunikation mit den Wechselrichtern.

Der sichere Fernzugriff auf das Anlagennetzwerk erfolgt über eine Industrie-Firewall der neuesten mGuard-Generation und die Secure Cloud 3.0 von Phoenix Contact. Höbarth: „NIS2-Anlagenbetreiber können durch die Konformität der Komponenten nach IEC 62443 den Security-Level nachweisen.“

>>> Wo die NIS2-Richtlinie auf die Gebäudetechnik trifft

Viele Phoenix-Produkte sind im Technikraum im Betrieb zu sehen.
Viele Phoenix-Produkte sind im Technikraum im Betrieb zu sehen. - © Phoenix Contact
Gerade das Lastmanagement wird bei unseren Kunden aus Gewerbe und Industrie immer stärker nachgefragt.
David Bonstingl, B&B Elektro- und Steuerungstechnik

Staatspreis für Digitalisierung

Die Regelung sämtlicher Energieflüsse übernimmt das Energiemanagementsystem von Reisenbauer Solutions. Die in der PV-Anlage erzeugte elektrische Energie deckt nicht nur einen wesentlichen Teil des Energieverbrauchs im Gebäude, sondern steht auch zum Laden des stetig wachsenden Parks an Elektrofahrzeugen zur Verfügung.

„Unsere Software-Plattform bildet sämtliche Energieflüsse ab und lenkt die Energie intelligent, optimiert und komfortabel dorthin, wo sie aktuell gebraucht und sinnvoll genutzt werden kann“, beschreibt CEO Hermann Reisenbauer sein System. Besonders wichtig sei es, flexibel, skalierbar und reproduzierbar Komponenten verschiedener Hersteller sowie unterschiedliche Bus- und Energiesysteme vernetzen zu können – inklusive Blackout-Steuerung.

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Durch die zentrale Aufzeichnung und die Steuerung sämtlicher Energiedaten wird eine effiziente Verwaltung von PV-Anlagen, Netzbezug und Charge-Point-Management gewährleistet. Zu den speziellen Features gehören die vollautomatische berechnete THG-Quote, die Spotmarkt-Anbindung, die Ausweisung des CO2-Footprints gemäß EU-Taxonomie und eine bidirektionale, Schnittstellen-offene Kommunikation. Für das bei Phoenix Contact realisierte System erhielt Reisenbauer Solutions den „Staatspreis Digitalisierung 2023 für Interaktion und Konnektivität“.

Die Integration der unterschiedlichen Systeme oblag B&B Elektro- und Steuerungstechnik aus Lafnitz. „Wir konnten unsere PV-Expertise in diesem Vorzeigeprojekt voll umsetzen“, freut sich Geschäftsführer David Bonstingl. „Das gilt auch für Blitzschutz und Lastmanagement. Gerade das Lastmanagement wird bei unseren Kunden aus Gewerbe und Industrie immer stärker nachgefragt.“

Phoenix-Contact-Chef Thomas Lutzky war die treibende Kraft hinter der Vorzeigeanlage in der Wiener Unternehmenszentrale.
Phoenix-Contact-Chef Thomas Lutzky war die treibende Kraft hinter der Vorzeigeanlage in der Wiener Unternehmenszentrale. - © Phoenix Contact