APG und Smart Wires : Kooperation für optimierte Nutzung der Netzkapazität

Die APG-Steuerzentrale von innen.

Die APG-Steuerzentrale von innen.

- © Austrian Power Grid AG

Der österreichische Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) hat einen Kooperationsvertrag mit Smart Wires unterzeichnet. Die Leistungselektronik von Smart Wires soll eingesetzt werden, um zu prüfen wie mit dem Einsatz von regelbaren leistungselektronischen Elementen die Netzverfügbarkeit und Betriebssicherheit in Österreich erhöht- und somit ein weiterer Baustein zur sicheren Stromversorgung gelegt werden kann.

Wir sind das erste Unternehmen das die neue Leistungselektronik in einem Pilotprojekt getestet hat und nun einen dauerhaften Einsatz prüft. 
APG-Unternehmenssprecher, Christoph Schuh

Gemeinsame Studien hätten ergeben, dass die Netze mit dem Produkt noch besser ausgelastet werden können. Diese Maßnahme habe das Potenzial, das österreichische Stromnetz zu entlasten und während der Transformation des Energiesystems noch sicherer zu machen, ergänzt Schuh.

Vielversprechendes Pilotprojekt

Österreich spielt schon alleine wegen der geographischen Lage eine sehr zentrale Rolle im europäischen Stromnetz. „Wenn wir das Ziel von insgesamt 100 Prozent Erneuerbaren im Strommix versorgungssicher bis 2030 erreichen wollen, müssen wir jede Möglichkeit wahrnehmen, die dabei hilft, die Netzkapazität noch optimierter nutzen zu können. Wir benötigen neben der planmäßigen physikalischen Erweiterung unserer Leitungskapazitäten den Einsatz von State-of-the-Art-Technologien damit die Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie versorgungsicher gelingt. Strom ist die Energie der Zukunft", so Schuh.

Man erhoffe sich vom Einsatz modernster Technologien, den Ansatz an Erneuerbaren im Stromsystem zu steigern und Engpässe möglichst zu reduzieren. Die ersten Ergebnisse im Piloptrojekt seien „sehr vielversprechend", gemeinsam mit Smart Wires und der TU Graz werde man nun die Einsatzmöglichkeiten für die nächsten Jahre evaluieren, führt Schuh weiter aus. Die TU Graz begleitet das Projekt wissenschaftlich und untersucht derzeit die Vorteile der Smart Valve Technologie auf das APG-Netz und auf die technischen Aspekte der Leistungsflusssteuerung.

Dynamisches Entgegenwirken

SmartValve ist ein modularer SSSC (Static Synchronous Series Compensator), der Netzengpässen dynamisch entgegenwirken kann, indem Leistungsflüsse in einem Stromkreis aktiv entweder erhöht oder reduziert werden. Dies ermöglicht es, das Übertragungsnetz besser zu steuern und die Anzahl von Redispatch-Maßnahmen, die aufgrund von Leitungsengpässen erforderlich sind, zu reduzieren. SmartValve gibt es auch in einer mobilen Variante, die Smart Wires Lösungen sind darüber hinaus je nach Bedarf leicht demontierbar und können an anderen Stellen wiederaufgebaut werden - so zum Beispiel im Falle einer großen Störung, planmäßigen Sanierung oder bei Verzögerungen von Neubauprojekten.

Erfreut zeigt sich auch die DACH Geschäftsführerin von Smart Wires, Susanne Nies: „Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Schritte bei der Entwicklung von flexiblen Lösungen, die auch gesamteuropäisch von großer Bedeutung sind und den europäischen Anforderungen gerecht werden." Die jüngsten Projekte von Smart Wires wurden im Vereinten Königreich umgesetzt, wo die Kapazität um 500 MW gesteigert werden konnte.