Transformatoren und Batteriespeicher für die Energiewende : Netzinfrastruktur unter Spannung

Angesichts der notwendigen Transformation des Energiesystems treten Transformatoren und Speicherlösungen in den Fokus.
- © JST PowerTransformatoren sind essenzielle Bausteine der Energieinfrastruktur. Sie wandeln Spannungsniveaus und ermöglichen so den effizienten Transport elektrischer Energie. Mit dem wachsenden Anteil volatiler Erzeugung aus Solar- und Windkraft steigt die Notwendigkeit, Spannungsschwankungen auszugleichen und die Netzfrequenz zu stabilisieren. Bei der Integration dezentraler Einspeiser müssen Transformatoren heute zunehmend auch bidirektionale Stromflüsse ermöglichen – etwa bei der Rückspeisung aus privaten Solaranlagen oder dem Be- und Entladen stationärer Batteriespeicher.
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Lieferengpässe für Transformatoren
Die hohe Nachfrage nach Transformatoren führt seit Monaten zu angespannten Lieferketten. Insbesondere kleine und mittelgroße Leistungsklassen sind betroffen; sie werden für Windparks, Solaranlagen oder Speicherprojekte benötigt, aber auch im Rahmen der Netzmodernisierung eingesetzt. Die Folge: Netzbetreiber und Projektentwickler müssen deutlich länger auf ihre Komponenten warten. Auch auf Seiten der Projektentwickler zeichnet sich eine Verschiebung ab.
„Wir stellen in unseren Projektportfolios zunehmend geringe Kapazitäten seitens der Netzbetreiber fest – das Mittelspannungsnetz ist überlastet. Daher fällt auch der Umspannwerkbau immer mehr in unseren Projektumfang“, heißt es von einem großen Solarprojektentwickler. Leistungstransformatoren sind dabei essenziell. „Und auch hier weiten wir unseren Lieferantenpool aus.“
Viele Unternehmen stellen ihre Beschaffungsstrategien entsprechend um. Vorratskäufe nehmen zu, technische Anforderungen werden vereinzelt angepasst, um auf ein breiteres Lieferantennetzwerk zurückgreifen zu können. Die Entscheidung für einen Transformator fällt inzwischen oft nicht mehr nach dem besten Preis, sondern nach dem frühesten Liefertermin.
Der Umbau des Energiesystems gelingt nur mit skalierbaren und schnell lieferbaren Komponenten wie Transformatoren und Speichern.René Bouyer, JST Power
Ausbau der Produktionskapazitäten notwendig
Hersteller reagieren auf die steigende Nachfrage mit Investitionen in zusätzliche Produktionslinien, neue Standorte und digitalisierte Fertigungsprozesse. Ziel ist es, die Kapazitäten zu erhöhen und zugleich flexibler auf spezifische Projektanforderungen reagieren zu können. „Leistungstransformatoren sind für uns der logische nächste Schritt im Portfolio“, erklärt René Bouyer, Europaleiter von JST Power. „Dank unseres Netzwerks digitaler Fertigungsstätten können wir in unter zwölf Monaten liefern – ohne Qualitätskompromisse.“
Das sei entscheidend, um den Ausbau der Netzinfrastruktur nicht zu bremsen. Denn der Umbau des Energiesystems gelinge nur, wenn leistungsfähige Komponenten wie Transformatoren und Speichertechnologien verfügbar sind – zuverlässig, skalierbar und schnell lieferbar. JST Power realisiert derzeit unter anderem ein Großprojekt mit eigenen Umspannwerken für ein Hyperscale-Rechenzentrum in Nordamerika sowie Netzanschlüsse in Süddeutschland.
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„Kurze Amortisationszeiten sind ein starker Anreiz für Batterieprojekte in der Industrie.Faraz Anjum, JST Power
Batteriespeicher: Zwischen Markterfolg und Systemdienlichkeit
Auch Batteriespeicher erleben einen starken Ausbau. Die sinkenden Investitionskosten und die Möglichkeit, von stark schwankenden Strompreisen an der Börse zu profitieren, machen sie für Investoren attraktiv. Betreiber kaufen Strom zu günstigen Zeiten ein und verkaufen ihn bei hohen Preisen wieder: ein Geschäftsmodell, das sich teilweise in weniger als fünf Jahren amortisiert.
Industrieunternehmen setzen zunehmend auf Batteriespeicher, um bestehende Aufdach-Photovoltaikanlagen wirtschaftlicher und bedarfsgerechter zu nutzen – unabhängig von Tageszeit und Wetter. So lassen sich Lastspitzen kappen und hohe Stromkosten gezielt vermeiden. Bei Bedarf können sogar Notstromfunktionen bereitgestellt werden.
>>> Marktentwicklung bei Großspeichern 2025: Erneuerbar ist speicherbar

„Die Geschwindigkeit bei Batterieprojekten ist beeindruckend. Viele Entwickler treiben Genehmigungen zügig voran“, sagt Faraz Anjum, Projektleiter beim Hersteller JST Power. „Die kurze Amortisationszeit ist ein starker Anreiz. Dem begegnen wir mit entsprechenden Produktionskapazitäten und schnellen Lieferzeiten.“
Kritiker bemängeln, dass viele Großspeicher nicht systemdienlich, sondern rein marktorientiert arbeiten. Sie greifen Strom zu Zeiten hoher Einspeisung ab, nicht unbedingt dann, wenn das Netz entlastet werden müsste. In manchen Fällen verstärken sie durch netzferne Standorte sogar bestehende Engpässe. „Batteriespeichersysteme agieren in der Regel marktdienlich, nicht netzdienlich. Wer sich allein an Strommarktpreisen orientiert, entlastet nicht zwangsläufig das Netz“, zitiert das Handelsblatt eine Branchenexpertin in einem aktuellen Beitrag zur Speicherlandschaft.

Spagat zwischen Versorgungssicherheit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit
Mit dem technischen Fortschritt steigen die Anforderungen an Batteriespeicherlösungen. Neue Systeme sind modular aufgebaut, kombinieren Energiemanagement, Wechselrichter und Speicher in einer Einheit und lassen sich flexibel skalieren. Sie müssen sich nahtlos in die bestehende Netzstruktur integrieren lassen, auch in Bezug auf Schutzkonzepte und Kommunikation. Parallel wächst der Bedarf an Transformatoren, um die Speicher mit dem Netz zu koppeln. Auch hier gilt: Verfügbarkeit und kurze Reaktionszeiten sind entscheidende Faktoren.
„Technologische Potenziale allein reichen nicht aus“, so Bouyer. „Damit Batteriespeicher künftig nicht nur Renditen ermöglichen, sondern auch einen spürbaren Beitrag zur Netzstabilität leisten, braucht es klare regulatorische Leitplanken und systemdienliche Anreize.“ Nur dann gelinge der Spagat zwischen Versorgungssicherheit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit. „Was das angeht, sind wir sehr zuversichtlich!“
JST Power auf The Smarter E Europe
JST Power wird als Aussteller der EM-Power Europe in der Halle C5, Stand C5.114 von 7. bis 9. Mai in München zu finden sein.