Künstliche Intelligenz : Virtuelle Kontrolle von Strommasten

Künstliche Intelligenz soll auch der Austrian Power Grid (APG), Betreiber von Höchstspannungsleitungen, nützen. Vor allem bei der Instandhaltung und Erneuerung der 12.000 APG-Masten könnte KI die Arbeit der Freileitungstechniker*innen sicherer und effizienter machen: Zum Beispiel bei der Kontrolle neuer Schutzbeschichtungen. „Die Unterstützung bei der Qualitätssicherung durch KI ist ein schönes Beispiel dafür, wie Digitalisierung hilft, die Stromversorgung durch ein gut gewartetes Netz noch effizienter und sicherer zu machen“, erklärt Christoph Schuh, APG-Unternehmenssprecher.

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Drohnenflüge setzen wir bei reinen Routinearbeiten ein, die der vorausschauenden Instandhaltung unseres Leitungsnetzes dienen.
Michael Weixelbraun, APG

Drohnen bereits im Einsatz

Die Hochspannungsmasten der APG werden mindestens zweimal jährlich überprüft. Dabei setzt die APG schon seit Jahren auf Drohnen. „Drohnenflüge setzen wir bei reinen Routinearbeiten ein, die der vorausschauenden Instandhaltung unseres Leitungsnetzes dienen“, so Michael Weixelbraun, APG-Leiter Anlagen-Betrieb und Instandhaltung.

Ist aufgrund der Zustandsbeurteilung der Masten eine neue Schutzbeschichtung notwendig, wird diese in mehreren Durchgängen aufgetragen. Um die Qualität der Beschichtung der Leitungsmasten zu überprüfen, ist trotz des aktuellen Drohneneinsatzes noch eine Besteigung notwendig. Dazu muss die Leitung abgeschaltet werden. Durch den Einsatz von KI in Verbindung mit Drohnen könnte dieser Arbeitsschritt bald wesentlich kostengünstiger und ressourcenschonender aus der Luft erfolgen.

Weil es noch keinem anderen Unternehmen gelungen ist, diese spezielle KI-Anwendung erfolgreich umzusetzen, haben auch schon Übertragungsnetzbetreiber aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden ihr Interesse an der Entwicklung bekundet.
Michael Weixelbraun, APG

Blick in die Zukunft: So könnte der mögliche Ablauf aussehen

Eine KI erstellt auf Basis einer digitalen Punktwolke eine automatisierte Flugroute für die Mastbefliegung. So können bis zu 2.000 Bilder eines Mastes aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen werden. Auf diese Weise wird die KI darauf trainiert, in der Lage zu sein, die Qualität des Anstrichs zu überprüfen. „Zusätzlich macht es diese automatisierte Mastbefliegung möglich, ein realgetreues 3D-Bild eines Masten zu erstellen, das unsere Mitarbeitenden via VR-Brille zur weiteren Analyse oder zu Schulungszwecken verwenden können“, konstatiert Weixelbraun.

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Bis voraussichtlich 2024 werden entscheidende Fortschritte im Projekt erwartet, um die Technologie standardmäßig einsetzen zu können. „Weil es noch keinem anderen Unternehmen gelungen ist, diese spezielle KI-Anwendung erfolgreich umzusetzen, haben auch schon Übertragungsnetzbetreiber aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden ihr Interesse an der Entwicklung bekundet“, freut sich Weixelbraun.

Mit Investitionen in Forschung und Entwicklung will die APG im Rahmen von rund 60 Projekten neue Wege finden, um die digitale, versorgungssichere, effiziente und nachhaltige Stromwelt der Zukunft zu ermöglichen. „Diese Projekte sind Teil des APG-Investitionsprogramms in Höhe von 3,5 Mrd. Euro bis 2032 in den Um- und Ausbau der Strominfrastruktur Österreichs“, ergänzt APG-Unternehmenssprecher Schuh.
Künftig soll es möglich sein, KI so anzutrainieren, dass sie aufgrund von Drohnenbildern des Masten eine realitätsgetreue Abbildung eines Mast erstellt, die APG-Mitarbeitenden zu Analysezwecken und zur Kontrolle dient.
Künftig soll es möglich sein, KI so anzutrainieren, dass sie aufgrund von Drohnenbildern des Masten eine realitätsgetreue Abbildung eines Mast erstellt, die APG-Mitarbeitenden zu Analysezwecken und zur Kontrolle dient. - © APG/PaulJapek