Kristijan Jarc (Salzburg AG) im Interview : Das Energieleben ist digital. Und einfach.
Elektropraxis: Herr Jarc, Sie sind Chief Digital Officer bei der Salzburg AG. Was können wir uns darunter vorstellen?
Kristijan Jarc: Die Abteilung Digital Solutions der Salzburg AG entwickelt innovative, digitale Produkte für die Energiewende. Ein Schlüssel zum Erfolg hierbei ist das Internet of Things, ein Netzwerk physischer Objekte, die sich über das Internet verbinden. Das darauf basierende Internet of Energy verknüpft Erzeugung, Verteilung und Verbrauch von Energie durch Vernetzung, Automatisierung und Echtzeitüberwachung. Die Herausforderung besteht darin, Datenströme sicher und effizient zu managen. Ziel sind automatisierte Prozesse, Künstliche Intelligenz wird dabei zunehmend wichtiger.
Welche Rolle spielt der Faktor Mensch?
Jarc: Der Mensch nimmt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung unserer enox.energy Produkte ein. Unsere Lösungen sind so gestaltet, dass jede Kundin und jeder Kunde Energie einfach handhaben, verstehen und erleben kann. Wenn viele Menschen Energie einfach nutzen können, handeln wir gemeinsam nachhaltiger, ressourcenschonender und kosteneffizienter.
Können Sie uns Beispiele für enox Produkte nennen?
Jarc: Bei enox.share etwa handelt es sich um eine Software-Lösung für die Verwaltung, Abrechnung und Optimierung von Energiegemeinschaften. Bekanntlich wird zum Beispiel in einer Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft grüner Strom erzeugt und geteilt – also Strom aus der Region für die Region. Durch die Dezentralisierung der Energieversorgung wird der Bedarf an überregionalem Stromtransport verringert.
Mit enox.share kann man Energie einfach teilen und alle Anforderungen einer Energiegemeinschaft zentral verwalten. Alle wichtigen Prozesse des energiewirtschaftlichen Datenaustauschs (EDA) sind vollständig integriert. Direkt in enox.share kann man Zählpunkte aktivieren oder deaktivieren. Die neuesten Energiedaten sind sofort verfügbar, sobald sie vom Netzbetreiber bereitgestellt werden. Es gibt keine Begrenzungen bei der Anzahl der Zählpunkte pro Energiegemeinschaft oder beim Datenaustauschvolumen.

Wenn viele Menschen Energie einfach nutzen können, handeln wir gemeinsam nachhaltiger, ressourcenschonender und kosteneffizienter.
Live-Energiemonitoring
Wie werden die Energiedaten erfasst?
Jarc: Jedes Mitglied der Energiegemeinschaft verfügt über einen Smart Meter mit Opt-in-Konfiguration. Der Stromverbrauch von erzeugter und verbrauchter Energie wird im 15-Minuten-Takt erfasst und einmal täglich an den Netzbetreiber übermittelt. Dieser sendet die Energiedaten über EDA an die Energiegemeinschaft bzw. an enox.share.
Noch spannender wären Live-Daten …
Jarc: Daher haben wir eine Lösung für Live-Energiemonitoring entwickelt: enox.live. Dieses Produkt besteht aus zwei Teilen: einem kostengünstigen IoT-Device, das einfach in den Smart Meter eingesteckt wird, und einer kostenlosen App. Das IoT-Device ermöglicht den Zugriff auf Live-Daten über die aktivierte Kundenschnittstelle. Mit der App lassen sich diese Daten rund um die Uhr einsehen. So kann man den eigenen Energieverbrauch im Blick behalten und Energiefresser sowie Einsparpotenziale identifizieren – Anomalieerkennung und -warnung inklusive. In erster Linie richtet sich unser Produkt an Privathaushalte und KMUs mit Zugang zu den eigenen Smart Metern. Der enox.live Stick funktioniert derzeit in Vorarlberg, Tirol und Salzburg.
>>> Potenzial von GEA, EEG und BEG voll ausschöpfen
Wie geht’s mit enox.live weiter?
Jarc: Wir arbeiten an einer Version des IoT-Devices für alle in Österreich eingesetzten Smart Meter. Und die enox.live App wird zukünftig um Coaching-Funktionen erweitert, etwa personalisierte Tipps und Kostenanalyse zur Optimierung des Energieverbrauchs. Mehr möchte ich aktuell noch nicht verraten.
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Haben Sie auch Lösungen für den B2B-Bereich?
Jarc: Wir haben einige spannende Projekte in der Pipeline. Bereits erfolgreich im Testeinsatz ist enox.powerhive. Diese innovative Software erhöht die Effizienz von Energiespeichern. Sie ermöglicht Ladeinfrastrukturbetreibern die Integration von batteriegepufferten Schnellladestationen und bietet Batteriebetreibern Vernetzungsmöglichkeiten. Sind die Voraussetzungen gegeben, ist sogar eine Teilnahme am Regelenergiemarkt möglich.
Unsere Pilotanlage auf dem Gelände der Zentrale der Salzburg AG erfüllt vier Funktionen: Sie dient als Energiespeicher, Schnellladestation für E-Fahrzeuge mit bis zu 300 kW Ladeleistung, ermöglicht flexible Energienutzung – optimiert durch KI-Prognosefunktionen – und bietet zusätzliche Einnahmequellen durch die Teilnahme am Regelenergiemarkt. Dazu kommt digitale Außenwerbung. Gerne demonstrieren wir vor Ort die bestmögliche Nutzung der powerhive-Software. Weitere Standorte sind in Vorbereitung. Wir suchen laufend Standortpartner. Auch bei den anderen Produkten setzen wir auf Partnerschaften.
Inwiefern sind für Sie Partner wichtig?
Jarc: Partnerschaften und der Faktor Mensch sind für uns essenziell. Wir möchten Stärken, Ressourcen und Netzwerke gemeinsam nutzen, um Ziele zu erreichen. Daher suchen wir Partner, die mit uns profitieren wollen. Nicht nur Standortpartner für unsere powerhive-Anlagen, sondern auch Kooperations- und Vertriebspartner in der Elektrotechnik und Energiebranche für enox.share und enox.live.

Sie haben Interesse an einer Partnerschaft mit enox.energy?
Dann besuchen Sie die Website www.enox.energy oder schicken Sie eine E-Mail an contact@enox.energy.