Thermal Rating : Drohnen montieren Sensoren auf Hochspannungsleitungen

Mittels Drohne von Heimdall Power können Sensoren an Leitungen, die sich in Betrieb befinden, montiert werden.

Mittels Drohne von Heimdall Power können Sensoren an Leitungen, die sich in Betrieb befinden, montiert werden.

- © APG/CMikes

Die Austrian Power Grid (APG) hat in Kooperation mit der norwegischen Firma Heimdall Power erstmals einen Leitungssensor mittels Drohne auf einer in Betrieb befindlichen 380-kV-Leitung installiert. Dieser soll künftig dabei helfen, Leitungen je nach Witterungsbedingung besser auszulasten. Denn je kühler eine Leitung ist, desto höher die mögliche Übertragungskapazität.

„Die Premiere für uns ist, dass wir dank der Drohnenmontage die Leitung nicht mehr abschalten müssen, wenn wir sie fit für die Zukunft machen und so die Versorgungssicherheit weiter erhöhen wollen“, erklärt Projektleiter Alex Winter. Bisher mussten Leitungen für die Montage abgeschaltet werden, bis zu diesem Zeitpunkt, vergingen oft mehrere Monate. „Grund für die oft sehr langen Wartezeiten, bis eine Abschaltung durchgeführt werden kann, ist, dass die Reserven, die einst im überregionalen Stromsystem eingeplant waren, heute beinahe vollständig ausgereizt sind und wir jede Leitung im System benötigen“, so Winter.

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Kosteneinsparung durch Thermal Rating

Das Projekt ist eine Weiterentwicklung des sogenannten Thermal Ratings (TR) mit dem etwa 15 Prozent aller Leitungen der APG ausgestattet sind. Im Einsatz ist TR vor allem bei jenen Leitungen, bei denen es in der Vergangenheit zu hohen Kosten für Engpassmanagement kam. „Mit der Weiterentwicklung wollen wir unser Thermal Rating System weiter optimieren. Die Digitalisierung der überregionalen Strominfrastruktur ist neben dem Netzausbau eine extrem wichtige Maßnahme für die sichere Stromversorgung“, erklärt APG-Unternehmenssprecher Christoph Schuh.

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Dank Sensoren in Umspannwerken und Wetterdaten der GeoSphere Austria (vormals ZAMG), wird über einen Algorithmus die mögliche Übertragungskapazität der Leitung berechnet. Je mehr Informationen von einer Leitung an die Steuerzentrale gemeldet werden, umso besser kann die Leitung ausgelastet werden. „Dieses Modell wollen wir mit dem TR-Innovationsprojekt, für das wir jetzt auch die Sensoren auf der 380-kV-Leitung montiert haben, weiterentwickeln“, sagt Winter.

„Pro Jahr kann APG dank Thermal Rating rund 100 Millionen Euro an Kosten einsparen", rechnet Schuh abschließen vor. Forschungs- und Innovationsprojekte wie diese sind Teil des neun Mrd. Euro schweren APG-Investitionsprogramms für den Aus- und Umbau der Strominfrastruktur bis 2034.

Mit dieser Drohne von Heimdall Power k?nnen Sensoren an Leitungen die sich in Betrieb befinden, montiert werden.
© APG/CMikes