Oesterreichs Energie : Netzentwicklungspläne veröffentlicht

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Die größten österreichischen Verteilernetzbetreiber haben ihre Netzentwicklungspläne veröffentlicht.

- © peterschreiber.media - stock.adobe.com

Der Ausbau der Stromnetze ist die Voraussetzung zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Die Verteilernetze - also jene Teile des Stromnetzes, über die die regionale und lokale Stromversorgung läuft - spielen dabei eine wichtige Rolle: Genau hier sollen in den kommenden Jahren zahlreiche PV-Anlagen, Windkraftwerke, Ladestellen, Batterien und Elektrolyseure angeschlossen werden. Um für Planungssicherheit bei Betrieben und Kund*innen zu sorgen, haben die österreichischen Verteilernetzbetreiber nun erstmals Netzentwicklungspläne veröffentlicht.

„Für mehr Transparenz bei geplanten und bereits laufenden Ausbaumaßnahmen im Bereich der Netze haben 15 große österreichische Verteilernetzbetreiber in den vergangenen Monaten erstmals Netzentwicklungspläne erstellt und heute veröffentlicht“, informiert Franz Strempfl, Sprecher der Sparte Netze bei Oesterreichs Energie. „Im Interesse unserer Kundinnen und Kunden greifen wird damit die Regelungen des europäischen Clean Energy auf, obwohl diese noch nicht durch die nationale Gesetzgebung umgesetzt wurden“, so Strempfl.

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Das Clean-Energy-Paket der EU

Das „Clean Energy for All Europeans“-Paket der EU ist eine umfassende Gesetzesinitiative aus 2019, die darauf abzielt, das europäische Energiesystem nachhaltiger, sicherer und verbraucherfreundlicher zu gestalten. Kern des Pakets ist die Förderung erneuerbarer Energien, die Erhöhung der Energieeffizienz und ein modernes Marktdesign für den europäischen Strommarkt, das nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch niedrigere Preise für Verbraucher*innen gewährleistet.

Ein weiteres Ziel ist die Dekarbonisierung des Energiesektors, um die Klimaziele der EU – wie die Netto-Null-Emissionen bis 2050 – zu erreichen. Dazu setzt das Paket auf eine bessere Einbindung der Verbraucher*innen, die beispielsweise durch intelligente Messsysteme, dynamische Stromtarife und eigene Erzeugungskapazitäten aktiver am Energiemarkt teilnehmen können. Insgesamt soll das Paket dazu beitragen, Europa zu einem globalen Vorreiter im Bereich der sauberen Energie zu machen und gleichzeitig wirtschaftliche Chancen und Arbeitsplätze im Sektor zu schaffen.

Die Strommengen, die wir vom Sommer in den Winter und von einer Woche in die nächste verschieben müssen, werden sich etwa verdoppeln. Die Energie, die vom Tag in die Nacht verlagert werden muss, sogar vervierfachen.
Barbara Schmidt, Oesterreichs Energie

Einspeisekapazität verdoppeln

„Um künftig eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Wahl von Standorten und die konkrete Ausformung von Erneuerbaren-Projekten zu schaffen, haben die Verteilernetzbetreiber nun die Initiative ergriffen. In den Entwicklungsplänen der Verteilernetzbetreiber wird den zukünftigen Anschlusserfordernissen durch entsprechende Netzausbauprojekte Rechnung getragen“, so Strempfl. Insgesamt umfassen die nun veröffentlichen Netzentwicklungspläne 320 Projekte, mit denen die heute gegebene Einspeisekapazität mehr als verdoppelt werden soll. Die Pläne unterstützen das nationale Ziel, den Strombedarf in Österreich zu 100 Prozent (bilanziell) durch erneuerbare Energiequellen zu decken.

>>> Österreichischer Netzinfrastrukturplan ist fertig

„Die Stromnetze sind das Rückgrat eines erneuerbaren und sicheren Energiesystems“, erklärt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie. „Wir gehen davon aus, dass wir für den Ausbau unserer Erzeugung bis 2040 die Kapazität unserer Netze verdreifachen müssen“, so Schmidt. Auch der Flexibilitätsbedarf - also die Möglichkeit, elektrische Energie zeitlich zu verlagern - wird in den kommenden Jahren steigen.

„Die Strommengen, die wir vom Sommer in den Winter und von einer Woche in die nächste verschieben müssen, werden sich etwa verdoppeln. Die Energie, die vom Tag in die Nacht verlagert werden muss, sogar vervierfachen. Damit das gelingt, brauchen wir auf allen Ebenen gut ausgebaute und leistungsfähige Netze - und die Projektbetreiber brauchen Planungssicherheit“, sagt Schmidt.

⇨ Gut zu wissen:
Die Netzinfrastrukturpläne von Energie Klagenfurt, Energienetze Steiermark, eww, Feistritzwerke STEWEAG, Innsbrucker Kommunalbetriebe, KNG-Kärnten Netz, Linz Netz, Netz Burgenland, Netz Niederösterreich, Netz Oberösterreich, Salzburg Netz, Stromnetz Graz, TINETZ-Tiroler Netze, Vorarlberger Energienetze und Wiener Netze sind hier abrufbar.

Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie