Elektromobilität : Verbund nimmt Photovoltaik-Carports in Betrieb

Im Sommer in ein Auto einsteigen zu müssen, auf dessen Dach die pralle Sonne für ein paar Stunden einwirken konnte, bereitet niemandem Freude – Carports schaffen hierfür Abhilfe, an den steirischen Magna Powertrain Standorten in Lannach und Ilz freut man sich trotzdem über Sonnenstrahlen: Österreichs größte PV-Carport-Anlagen von Verbund setzen vor Ort Akzente für die Energie- und Mobilitätswende. Die offizielle Inbetriebnahme der Anlagen erfolgte Ende November.
Die beiden Standorte werden ab sofort mit 4,7 MWp installierter Leistung von PV-Carports versorgt. Insgesamt wurden 1.470 Stellplätze mit PV überdacht und 160 davon mit E-Ladepunkten ausgestattet. Zusätzlich wurden auf den Dachflächen der Produktionsanlagen weitere 6,7 MWp Photovoltaik-Module installiert. Die Sonnenenergie von insgesamt 11,4 MWp aus knapp 27.000 PV-Modulen fließt direkt in die Produktion von diversen Antriebsstranglösungen - und gleichzeitig auch in die E-Ladeinfrastruktur an den Standorten. Das entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 österreichischen Haushalten.
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Aufladen im Schatten der PV-Module
Die Photovoltaik-Anlagen wurden an das Stromverbrauchsprofil der beiden Standorte angepasst und stellen sicher, dass nahezu 100 Prozent des erzeugten Stroms direkt in die Industrieproduktion fließen. Angenehmer Nebeneffekt ist die Reduktion des CO2-Fußabdrucks und die Entlastung der Stromnetze. Da der Strom direkt vor Ort verbraucht wird, muss er nicht im Netz transportiert werden, das erhöht die Wirtschaftlichkeit der Anlagen.
Um ein solches Vorzeige-Projekt erfolgreich umzusetzen, müssen neben den zahlreichen Genehmigungsthemen auch einige Herausforderungen gemeistert werden. Unter anderem wurden in enger Kooperation mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) nach Möglichkeiten zur Erhöhung des PV-Wirkungsgrades gesucht. Dazu wurden die bifazialen Carport-Anlagen, die sowohl die Reflexionsstrahlung von oben als auch die Diffusionsstrahlung von unten in Energie umwandeln, ausführlichen Belastungstests unterzogen. Der gewählte Anlagenaufbau verzichtet auf eine Dachkonstruktion für die Carports. Die Module werden direkt auf die Träger montiert, was Kosten spart und zu einem höheren Energieertrag führt. Weiters wurden nach intensiven Gesprächen mit dem Netzbetreiber an beiden Standorten je zwei Trafokompaktstationen installiert, um eine effiziente und zuverlässige Energieübertragung zu gewährleisten.
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Eine weitere Besonderheit des Projekts ist die direkte Kopplung an E-Ladepunkte. An den knapp 160 Ladepunkten können Flottenfahrer*innen, Mitarbeitende und Besucher*innen zukünftig Sonnenstrom direkt von den PV-Carports in ihre E-Fahrzeuge laden. In Lannach sind über 112 Ladepunkte installiert, in Ilz sind 48 Ladepunkte realisiert, beide Standorte mit der Option auf Erweiterung.